“Ich schreibe also eigentlich nur für Freunde, welche in den Winkeln der Welt verstreut sind.” Ludwig Wittgenstein
Vor einigen Wochen hatte ich David Rimsky Korsakow interviewt. In den ersten Minuten schon sprach er von Anton Kaun Mein Interesse war sofort geweckt und im November hatten wir sofort ein Interview für jetzt Januar vereinbart. Im Interview sprechen wir auch darüber: Bilder und Ton machen was mit Menschen! Bilder viel. Ton viel, viel mehr! TV Fotos bewegen uns: ja – aber nicht dauerhaft. Ton macht Alarm! (RL)
Über sein Publikum sagt Anton Kaun: „Nach einem Konzert: Es ist doch großartig, wenn jemand sagt, er brauche keinen Psychiater mehr. Wenn ich jemandem bei seinen psychischen Problemen helfen kann, ist das doch toll. Bei manchen funktioniert das – bei anderen jedoch nicht, und manche sehen es ganz anders.
Manche sagen: „Das war eine Befreiung, danke dafür.“ Und dann gehst du hinaus und hörst: „Wie kannst du so etwas machen? Eigentlich solltest du meinen Psychiater bezahlen.“
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Ich erinnere mich, als ich noch sehr jung war – ich glaube, ich war sechzehn, das muss 1990 gewesen sein. Ich bin ein echtes Landei aus Bayern, aber damals war ich auf einem Konzert in Frankfurt. Es war auf dem Rückweg von einem Besuch bei Verwandten in Norddeutschland. Ohne Plan und auch ohne es meinen Eltern wirklich zu sagen, bin ich einfach in Frankfurt ausgestiegen und auf ein Konzert gegangen. Ich hatte gelesen, dass diese Band dort spielen würde, und dachte mir: „Das muss ich sehen.“
Also stieg ich aus und ging spontan auf dieses Konzert, ohne genau zu wissen, was mich erwartet. Es war eine krasse Erfahrung, direkt in die Frankfurter Taunusanlage hinein – damals war es dort noch rauer als heute. Heute ist Frankfurt viel aufgeräumter, fast schon wie München.
Ich selbst bin ständig hin- und hergerissen zwischen Land und Stadt. Ich brauche die Stadt und mag sie am liebsten, wenn sie etwas ungeschliffen ist, wie etwa das Bahnhofsviertel in Frankfurt. Das finde ich richtig gut. Oder das völlige Gegenteil: die ländliche Provinz. Aber am schlimmsten finde ich Kleinstädte. Für mich gibt es kaum etwas Schlimmeres – da möchte ich am liebsten weglaufen.
Ich merke auch, dass ich München immer wieder verlassen muss. Wenn ich zu lange dort bin, wird es mir zu viel. Es dauert nicht lange, bis mir die Stadt auf die Nerven geht und ich es kaum noch ertragen kann. Aber wenn ich Abstand gewinne und dann wieder zurückkomme, kann ich München wieder genießen. Es ist, als würde ich einen Akku aufladen. Neue Perspektiven und frische Eindrücke tun mir gut. Ich bin mir nicht sicher, ob es das Getriebene und Lebendige der Stadt ist, was mir Energie gibt, aber ich finde in allem etwas, das mir Kraft gibt.“
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