Hartmut Stielow

HARTMUT: „Akademie der Künste, Berlin, 1978. Mehrere Sachen haben sich sehr verändert. Auf der einen Seite natürlich der Klang: vorher wurde modelliert, Gips wurde angesetzt, der Ton wurde geschlagen. Ja, also diese Klopfgeräusche, die waren schon generell da …

Ein Teil meiner eigenen Arbeit kommt ja auch vom Stein, vom Granit. Und so waren eben diese Klänge der Herr: die Steinbearbeitung, das Meißeln, das Hämmern, das war sowieso ständig präsent. Aber das Modellieren selbst oder eben das Aufbauen mit Gips – dieses Anmischen, ein Sumpf von irgendwelchen Stoffen in die Gipsflüssigkeit, um damit dann wieder etwas aufzubauen, Figuren zu formen – das erzeugt natürlich auch irgendwie Töne, aber eher begleitende Töne.

Während dann, als wir angefangen haben, mit Stahl zu arbeiten, haben sich natürlich die Werkzeuge verändert. Bei Bernhard Heiliger im Atelier gab es die schöne Möglichkeit, dass dort auch große Krananlagen vorhanden waren. Wir konnten also auch hoch hinaus. Aber im eigenen Atelier kam dann natürlich das Schweißgerät zum Einsatz, der Winkelschleifer, Schrupp- und Trennscheiben.“

Hartmut stellt im September 2025 auf der Ziegelhütte in Darmstadt in einer Skulpturenausstellung der Darmstädter Sezession aus:
https://darmstaedtersezession.net/2025/09/05/skulpturen-2025

Hartmut Stielow im Interview mit Rainer Lind.

Hier im Podcast das vollständige Interview mit Hartmut Stielow. 

HARTMUT: „Es war dann die erste Arbeit, die für Bernhard Heiliger von Klaus Duschatund von mir in toto gebaut wurde? Eine etwa vier Meter hohe, kreisrunde Stahlskulptur, die dann auf dem Kudamm in Berlin zu stehen kam, direkt vor der Schaubühne.

Das Verhältnis, das ich jetzt zwischen Bernhard Heiliger und seinen Studenten wie auch Assistenten beschreiben würde, war im Grunde gleichzeitig eigentlich sehr… ich hätte fast gesagt: eine Art Verbindung. Vielleicht eher so, wie man sich das zu einem „Meister“ vorstellen würde. Also gar nicht im Sinne eines Professors, der ab und an mal zu einem spricht, sondern wir haben wirklich unmittelbar gemeinsam an den Projekten gearbeitet.

Wie passen die Dinge zusammen? In welche Richtung kann man weiterarbeiten? Das große Ganze war ja von vornherein im Rahmen eines Vorentwurfs / Modells angelegt, in der Vergrößerung hat es sich dann entsprechend verändert, und das wurde eins zu eins mit ihm ausprobiert. Dann zog er wieder ab und ließ uns in seinem Atelier einfach an diesen Dingen weiterarbeiten. Und so war es wirklich – wie ich ja schon gesagt habe – eher wie in einer Meisterwerkstatt.

Zwischendurch waren wir natürlich auch in unserem Studentenatelier, haben an unseren eigenen Sachen gearbeitet, aber schwerpunktmäßig haben wir drei, vier Jahre doch sehr intensiv an Bernhard Heiligers Werk gearbeitet. Das war schon, sozusagen, eine Parallelwelt zu unserer Studentenwelt – diese Assistentenzeit und diese Verbindung, die ja teilweise, weil wir dann auch viel bei ihm zu Hause waren, fast einen familiären Charakter angenommen hatte.“

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