Einladung zu Vortrag und anschließendem Gespräch mit Rainer Lind: Was genau passiert eigentlich im Schneideraum? Wie läuft die Arbeit ab, die gerne als „unsichtbare Kunst“ bezeichnet wird? Woran arbeiten Filmeditorinnen und -editoren ein halbes Jahr lang im dunklen Kämmerlein, und wie entsteht aus 30 oder gar 200 Stunden Rohmaterial ein 90-minütiger Film?
Anhand ihrer eigenen Arbeiten wird Ruth Schönegge die „Tricks“ und Feinheiten der Filmmontage erläutern.
Anschließend im Gespräch mit Rainer Lind und dem Publikum.
Ihr aktuelles Projekt, der Dokumentarfilm “Rebecca Horn – die Seele der Dinge” von der Regisseurin Claudia Müller wird von der Darmstädter Produktionsfirma Cala Film produziert.
Vielleicht war damals der Meistertitel höher angesehen, und deshalb hat man diesen Begriff beibehalten. Erst vor einiger Zeit hat man dort Bachelor- und Masterabschlüsse eingeführt, und jetzt wäre ich Master of Fine Arts. Der Weg dorthin war für mich ziemlich verschlungen, aber am Ende mache ich das, was ich eigentlich schon mit sechs Jahren machen wollte. Mein erster Berufswunsch war damals nämlich Kinderbuchautorin, also Geschichtenerzählerin zu werden.“
Weitere Statements von Ruth: https://rainer-lind.de/2024/09/16/ruth-s/
Filmeditor*innen sind kreative Mitgestalter*innen von audiovisuellen Werken in den verschiedenen Medien und Verbreitungsformen. Ihr Arbeitsbereich umfasst nahezu alle dokumentarischen und fiktionalen Genres und Formate wie Spiel- und Dokumentarfilme, Serien, TV-Reportagen, Magazine, Werbung und Musikvideos.
Sie sichten, strukturieren und bearbeiten Bild- und Tonmaterial und verleihen der Filmerzählung ihre endgültige Form. Dabei arbeiten sie eng mit der Regie zusammen, sind aber eigenverantwortlich für ihren Bereich.

Die Montage hat entscheidenden Einfluss darauf, wie ein Film wahrgenommen wird. Durch die gezielte Auswahl und Anordnung der Szenen entwickelt der oder die Filmeditor*in den Rhythmus, die Dynamik und die emotionale Tiefe des Films.
Oft wird erst durch die Sichtung des vorhandenen Bildmaterials im Schneideraum erkennbar, welche Geschichte sich auf welche Weise aus den Bildern erzählen lässt. Filmeditor*innen müssen die Wirkung von Szenen beurteilen können, um ihren Ablauf, ihre Dramaturgie und ihren Rhythmus herauszuarbeiten. Das erfordert ein großes Maß an visueller Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen.
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