ZWISCHEN NONKONFORMITÄT UND WIDERSTAND / Biografische Erkundungen 1933 – 1945 / Ausstellung in der Gedenkstätte KZ Osthofen

Wer waren die Menschen, die sich aufgrund ihrer Lebensweise nicht in die nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“ einfügten? Die sich dem Anpassungsdruck verweigerten? Der Diktatur entgegenstellten? Welche Konsequenzen hatte dies für die Betroffenen angesichts des totalen Herrschaftsanspruchs des NS-Regimes?

Die Ausstellung zeigt ein Konvolut von Dokumenten. Sie belegen, wie Verfolgung, Inhaftierung und Deportation von den Behörden in Karteikarten, Rapporten, aber auch Briefwechseln und persönlichen Mitteilungen als Verwaltungsakt angelegt wurden.

Die vielfältigen Abbildungen der Schriftstücke laden ein, nach Handlungsräumen der Betroffenen – unter den Bedingungen der NS-Herrschaft und im Kampf um Entschädigung nach 1945 – zu fragen.

Weiter lenkt die Ausstellung den Blick auf die Projektteilnehmer:innen selbst, gibt Einblick in Beobachtungen und Erfahrungen von jungen Erwachsenen mit Archivarbeit. Die Video-Interviews und Fotografien des Künstlers Rainer Lind dokumentieren ihren Umgang mit den Quellen, ihre Begegnungen mit den Biografien hinter den historischen Dokumenten.

ORT DER AUSSTELLUNG: KZ-GEDENKSTÄTTE OSTHOFEN, ZIEGELHÜTTENWEG 38,
67574 OSTHOFEN

VOM 27. AUGUST – 20. SEPTEMBER 2024
Öffnungszeiten:
Mo – Fr. 09:00 – 17:00 Uhr / Sa. 13:00 – 17:00 Uhr / So. 11:30 – 17:00 Uhr

EIN PROJEKT DER DARMSTÄDTER GESCHICHTSWERKSTATT E.V. IN KOOPERATION MIT DER BERTOLT-BRECHT-SCHULE DARMSTADT

https://gedenkstaette-osthofen-rlp.de
https://geschichtswerkstattdarmstadt.de
https://diebrecht.eu

Elias H. über das Gefangenenlager in der Gedenkstätte in Osthofen

Bei Ausstellungsvorbereitungen in der Gedenkstätte KZ Osthofen führten wir mit Elias H. ein kurzes Interview über die Haftbedingungen im KZ Osthofen 1933/34: „Hier, in der Fabrikhalle, waren die Häftlinge die meiste Zeit während ihres Aufenthalts im KZ untergebracht.“ Ob man den „extremen Hall“ registriere? „Man muss sich vorstellen, dass hier 300 Männer waren, die nicht die ganze Zeit flüsterten. Es herrschte eine extreme Lärmbelastung.“

Dann teilt Elias H. den Raum gedanklich in kleine Quartrate ein und erklärt, Enge und kalter Boden haben dazu geführt, dass die zusammengedrängten Häftlinge „krank wurden. Später kamen Holzbetten hinzu, jedoch ohne Matratzen oder weitere Annehmlichkeiten.“ Die Betten habe es einfach nur gegeben, damit Häftlinge nicht wegen lebensbedrohlichen Krankheiten aus dem KZ vorzeitig entlassen werden mussten. „Die Zustände waren extrem schlimm.“
Elias H. absolviert 2024 sein Freiwilliges Kulturelles Jahr an der Gedenkstätte KZ Osthofen.

Das Interview mit Elias H. als Poscast / 11 Minuten



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